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Professionelle Hotelreinigerinnen: hinter den Kulissen der Tagreinigung

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Professionelle Hotelreinigerinnen: hinter den Kulissen der Tagreinigung

Unsere Reinigungsfachkräfte geben jeden Tag ihr Bestes für perfekte Sauberkeit! Ein anstrengender, aber auch abwechslungsreicher Job. Eine unserer Hotelreinigerinnen hat uns uns einen spannenden Einblick in ihre Arbeit gewährt – ganz persönlich und ungefärbt! Wir wünschen viel Unterhaltung bei der Lektüre.

Ein früher Start in den Tag

06:00 Uhr; mein Wecker klingelt. Jetzt heißt es: Anziehen, waschen, Frühstücksdose für meine Tochter und mich packen, getrocknete Wäsche zusammenlegen, Tochter wecken, sie anziehen und zusammen schnell eine Kleinigkeit essen.

Um 07:00 Uhr bringe ich sie zum Frühhort der Schule und muss mich dann beeilen, um pünktlich bei der Arbeit zu sein.

07:45 Uhr bin ich da. Meine Arbeitssachen befinden sich in meinem Spind. Schnell noch Deo unter den Arm und dann noch einen Kaffee in der Kantine nehmen. Wir dürfen uns zum Glück Kaffee, Tee und Wasser aus der Kantine des Hotels holen. Zimmermädchen in anderen Hotels dürfen das manchmal nicht.

Lagebesprechung und Einsatzplanung

Um 08:00 Uhr findet immer das „Morning Meeting“ mit unserem Objektleiter statt. Hier bekommen wir unseren Arbeitszettel und immer ein „Cleaning of the day“, also eine Sache im Zimmer, die wir besonders gründlich reinigen sollen. Heute sind es die Scheuerleisten unter dem Schreibtisch. Schwere Stelle, da man halb unter den Schreibtisch kriechen muss. Ansonsten ist heute ein Abreisetag. 14 Abreisen und 4 Bleiben. Alle Abreisen sind auch direkt wieder Anreisen. Das bedeutet heute schnell und gut sein. Vor einigen Zimmern hat der Objektleiter Punkte gemacht, d.h. diese Zimmer sind bereits abgereist. Diese werde ich als erstes machen. Manchmal besprechen wir auch Kommentare, die die Gäste hinterlassen haben. Gute und schlechte. Jedem passiert mal was. Aber wir müssen gucken, dass das uns nicht noch mal vorkommt.

An- und Abreisezeiten können zum Problem werden

Hinter einer Zimmernummer steht VIP. Dieses Zimmer muss ich bis 12:00 Uhr fertig haben und es besonders sauber machen. Die Uhrzeiten sind manchmal ein Problem, da die Gäste ja bis 12:00 Uhr in den Zimmern bleiben können. 12 Uhr alter Gast raus; 12 Uhr neuer Gast rein … unmöglich. Ich werde mein Bestes tun.

Alfa24 I Hotelreinigung Berlin

Auf geht’s: die Reinigung beginnt!

08:15 Uhr bin ich auf der Etage und hole meinen Zimmermädchenwagen und den Wagen für die Schmutzwäsche. Wir haben alle einen eigenen Wagen. Nun geht’s mit der Reinigung los. Kurz darauf kommt der Checker und fragt mich, wie es mir geht und ob ich alles habe, was ich für die Reinigung benötige. Ich bejahe dies. Der Checker kontrolliert meine geputzten Zimmer auf Sauberkeit und dass ich alle Dinge nachgelegt bzw. aufgefüllt habe: z. b. Stift und Schreibblock, Duschgel und den kleinen Schuhanzieher im Kleiderschrank.

Zusammenarbeit mit dem „Checker“

Wenn ich ein Zimmer gereinigt habe, hake ich es hinter der Zimmernummer ab. So weiß mein Checker, dass ich dieses Zimmer geputzt habe und er es checken kann. Wenn ich etwas vergesse oder etwas noch ein bisschen schmutzig ist, holt der Checker mich zurück und ich muss es nacharbeiten. Zum Glück passiert mir das nicht so oft. Wenn der Checker das Zimmer kontrolliert hat, kann er es per Telefoncode freimelden. Somit können neue Gäste in das Zimmer einchecken.

Es geht gut voran

Heute läuft es ganz gut und ich komme gut durch. Hinter der Zimmernummer einer Abreise hat mir der Checker eine Uhrzeit aufgeschrieben. Das bedeutet, dass der Gast erst um 14:00 Uhr auschecken wird. Ich werde dieses Zimmer also als letztes reinigen.

Immer flexibel bleiben

Gegen 12:00 Uhr gehen mir die kleinen Handtücher aus. Im Lager sind auch keine mehr. Ich sage also meinem Checker Bescheid, damit ich Handtücher bekomme. Da das normalerweise immer einen Moment dauert, entschließe ich mich, eine kurze Pause zu machen und mein Brot zu essen. Dazu gehe ich wieder in die Kantine.

Nach 15 Minuten komme ich zurück und nehme mir kleine Handtücher aus dem Office, welche der Houseman aufgefüllt hat.

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Eine kleine Sache übersehen – also noch einmal nachbessern

Das VIP Zimmer habe ich bereits fertig. Allerdings sagt mein Checker, dass die Zahnputzgläser noch schmutzig sind. Also hole ich die schmutzigen ab und stelle neue, saubere hin. Gläser sollen immer 1 zu 1 getauscht werden. Saubere Gläser befinden sich in den Etagenoffices … meistens. Ansonsten muss ich Bescheid sagen, dass sie fehlen. Auftrag erledigt, Gast kann kommen!

Wenn viel zu tun ist, muss ich bereit sein

Auf meinem Arbeitszettel sehe ich, dass eine Bleibe durchgestrichen wurde und „Abreise“ dahinter geschrieben wurde. Das passiert manchmal, wenn ein Gast entscheidet, doch an diesem Tag abzureisen. Also 15 Abreisen heute. Das ist recht viel. Um spätestes 15:00 Uhr muss ich alle Anreisezimmer fertig haben. Und das sind alle heute.

Auf dem Flur treffe ich einen Gast der mich nach einer Zahnbürste fragt. Natürlich gebe ich ihm eine von meinem Wagen. Er gibt mit einen Euro Trinkgeld. Vielen Dank.

Trinkgeld ist immer willkommen

Trinkgeld in den Zimmern bekommt man leider nicht mehr so oft. Aber hin und wieder doch noch. In Bleibezimmern fassen wir natürlich kein Geld an.

Leider muss ich in einem Zimmer noch einmal saugen…die Krümel habe ich wohl übersehen. Ein Bleibezimmer hat leider die „rote Karte“ draußen hängen d.h. er wünscht momentan keine Zimmerreinigung. Da gucke ich später nochmal.

Es ist kurz nach 14:00 Uhr und ich klopfe bei der Spätabreise. Der Gast ist abgereist: zum Glück! 3 Euro Trinkgeld. Danke, lieber Gast. Leider hat der Gast alle Einwegartikel mitgenommen. Ich muss also alles in dem Zimmer nachlegen …

Zeit, Gas zu geben – wartende Gäste!

Zwischenzeitlich erscheint mein Checker und sagt, ich soll mich beeilen. Die neuen Gäste warten schon an der Rezeption. Ich versuche, etwas schneller zu machen, aber trotzdem soll es ja sauber werden. Es ist nicht wie zuhause. Da kann man mal etwas liegen lassen und beim nächsten Mal sauber machen. In einem Hotelzimmer muss es immer gleich sauber sein und es muss immer alles gemacht werden. Und das dauert nun einmal seine Zeit.

Zum Abschluss schaue ich noch einmal nach dem Zimmer, wo die „rote Karte“ hing. Sie hängt immer noch. Also schreibe ich RK hinter die Zimmernummer auf meiner Arbeitsliste. So weiß mein Objektleiter, dass ich das Zimmer nicht gereinigt habe.

Ein harter Job – aber es macht meistens Spaß, und die Kollegen sind top

Jetzt stehen noch zwei Sachen an. Ich muss den Etagenflur noch saugen und meinen Wagen wieder für den nächsten Tag fertig packen. Zu guter Letzt entleere ich noch meinen Schmutzwäschewagen und muss nach Frotteewäsche und Bettwäsche trennen. Gerade die nasse Frotteewäsche ist schwer und oft tut mir die Schulter weh. Es ist keine leichte Arbeit, aber es macht mir meistens Spaß. Und mit den anderen Kollegen/innen verstehe ich mich auch gut. Das Gehalt ist auch OK. Je mehr Zimmer ich schaffe, desto mehr Geld kann ich verdienen. Das ist ein Ansporn!

Nun noch meinen Arbeitszettel ins Büro bringen und meinen Stundenzettel ausfüllen. Dann wars das für heute. Morgen geht das gleiche wieder von vorne los.